Die elektrisierende Sternstunde
Der neue CLA ist nicht einfach nur ein neuer batterieelektrischer Mercedes. Mit ihm kommt eine neue BEV-Generation an den Start – mit mehr Reichweite und der Power eines Superrechners.
Es wäre fast schon ein wenig unfair, zu behaupten, der CLA wäre einfach nur eine Neuauflage. Wenn man es ernst meint, müsste man schon eher sagen, dass bis auf den Namen und die grundsätzliche Karosserieform nichts beim Alten blieb – und Mercedes damit als Zeremonienmeister einer neuen Generation batterieelektrischer Fahrzeuge auftritt.
Schritt nach vorne
Das zeigt sich schon an den grundlegenden technischen Details, die sich wie ein Best-of des aktuell Möglichen lesen, und mehr noch: All das, was vor wenigen Jahren im Konzeptfahrzeug EQXX noch als futuristisch und unrealistisch klang, konnte hier umgesetzt werden. So bietet 800-Volt-Technik die Möglichkeit, mit bis 320 kW Leistung zu laden, zudem sorgt ein serienmäßiges Wärmepumpensystem immer für eine optimale Konditionierung der Traktionsakkus und ein Zweiganggetriebe senkt die Drehzahlen der reibungsoptimierten E-Motoren bei Autobahngeschwindigkeiten und sorgt somit für einen deutlich reduzierten Verbrauch. Nur beim Luftwiderstand, da konnte man dem superflachen EQXX nicht ganz das Wasser reichen (es steht 0,21 zu 0,17), dafür aber verfügt der CLA über eine wesentlich praktischere und nutzbare Karosserie von 4,7 Metern Länge, die auch groß Gewachsenen genügend Platz bietet und dazu mit einem Kofferraum von 405 Litern glänzt. Wem das noch nicht reicht: der Frunk stellt unter der vorderen Haube weitere 101 Liter zur Verfügung.
Front- und Allradantrieb
Wie grundlegend Mercedes die Thematik CO2-Ersparnis angeht, zeigt sich aber auch an Details, die augenscheinlich wenig mit Technik zu tun haben, zum Beispiel der Materialwahl für den Innenraum. Und so bringt allein der Verzicht auf Leder und der Einsatz von Bambusfasern, Papier oder Recyclingmaterial eine Kohlendioxidersparnis von 40 Prozent. All diese Einzelmaßnahmen haben natürlich einen riesigen Einfluss auf die Gesamtperformance, und die kann sich beim CLA definitiv sehen lassen. So kommt der CLA 250+ mit Heckantrieb und 85 kWh großem Akku auf stattliche 792 Kilometer Reichweite nach dem strengen WLTP-Zyklus. Wer sich gleich für die Allradversion mit 260 kW Leistung namens 350 4MATIC entscheidet, kommt immer noch mit 771 Kilometern davon, hat aber den Bonus vier angetriebener Räder und darf somit Anhänger von einem Gesamtgewicht von 1,8 Tonnen ziehen.
Im Innenraum gibt es im CLA genug Platz für vier Erwachsene plus Gepäck, dazu gibt es volldigitale Armaturen, Infotainment inklusive KI und den leistungsstärksten Bordrechner überhaupt.
Viel Liebe zum Detail ergibt beim CLA einen großen Wurf: optimierte E-Motoren, niedriger cW-Wert und Zweigang-Getriebe sorgen für eine Reichweite von beeindruckenden 792 Kilometern.
Raumfahrt-Technik
Und natürlich wird das Thema Sicherheit bei Mercedes nach wie vor groß geschrieben. Unter den zahlreichen Assistenzsystemen inklusive Abstandsregeltempomat kümmern sich acht Kameras, fünf Radar- und zwölf Ultraschallsensoren um eine möglichst lückenlose Überwachung der Fahrzeugumgebung, die allesamt von einem wassergekühlten Hochleistungsrechner verarbeitet werden. Dieser schafft unvorstellbare 450 Millionen Rechenoperationen pro Sekunde, was insofern schon beeindruckend ist, wenn man bedenkt, dass der Navigationsrechner in der Mondlandefähre von Apollo 11 gerade einmal 40.000 Operationen durchführen konnte. Somit ist dieser Computer jedenfalls stark genug, um zum Beispiel automatische Spurwechsel auf Autobahnen durchführen zu können, was in weiterer Folge auch beim CLA möglich sein wird.
Fotos: Mercedes
