Ein Dreiklang im Einklang
Starke Verwaltung, starker Standort: In unserer Serie holt „SPIRIT of Styria“ Repräsentanten der Verwaltung in Stadt und Land vor den Vorhang und gibt Einblick in den Spirit der steirischen Verwaltung. Diesmal: Patrick Schnabl, Leiter Abteilung 9 – Kultur, Europa, Sport
Die wichtigste(n) Aufgabe(n) meiner Abteilung:
Kultur, Europa, Sport – klingt nach drei völlig unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern. Auf den zweiten Blick kann man durchaus Ähnlichkeiten und Überschneidungen entdecken. Daher lassen sich unsere Tätigkeitsfelder auch so beschreiben: Wir beraten und unterstützen, wir kommunizieren und begleiten, wir koordinieren und organisieren auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene – von Veranstaltungen, Workshops und Ausstellungen bis zu Ehrungen und Preisverleihungen. Wir arbeiten an der Schnittstelle zur Politik, mit und für die Öffentlichkeit. Ein großer Arbeitsbrocken sind all die Förderungsmöglichkeiten in Kultur, Europa und Sport. Denn unsere Budgets sind auch immer an die Steuerleistung gebunden.
Meine zentrale Aufgabe als Abteilungsleiter:
Im Grunde geht es immer um Kommunikation: Den Überblick bewahren, klar und transparent bleiben und Mitarbeitende ermutigen. Meine Aufgaben sind durchwegs dynamisch und vielfältig: Gestalten, entwickeln und entscheiden, in einer Zusammenarbeit mit der Politik, den einzelnen Referaten sowie beteiligten Gesellschaften und Partnern. Es geht um ein Abwägen, Zuhören und viel Diplomatie, um eine bestmögliche Lösung zu erzielen. Der Nutzen soll bestenfalls in der Gesellschaft und Öffentlichkeit sichtbar werden. Mein Sternzeichen Waage, das bekanntlich für Ausgleich, Diplomatie, Harmonie und Gerechtigkeit steht, ist in meiner Funktion als Abteilungsleiter oft hilfreich.
Was mir an meinem Job besonders gefällt:
Verwaltungsarbeit? Das klingt trocken, staubig, und kompliziert – und entlockt vielen Außenstehenden einen tiefen Seufzer. Die Arbeit ist jedoch immer im Fluss – Situationen, Gegebenheiten, Vorgaben und Ausführungen ändern sich. Das Agieren, das Vermitteln und die Vielfalt meiner Aufgaben machen meinen Job besonders. Ob im Fußballstadion, in der Oper oder bei der Vertretung steirischer Interessen in Europa – überall findet sich Kultur, die uns miteinander verbindet. Genau das macht meine Arbeit spannend und erfüllend.
Wie viel Gestaltung darf Verwaltung?
Sehr viel. Gestalterisches Denken ist in allen Lebensbereichen für das Entwickeln und das Kreieren an und für sich von zentraler Bedeutung. Selbst das Ausformulieren eines Gesetzestextes bedingt Gestaltung und erfordert innovative Ansätze, um komplexe Probleme lesbar und lösbar zu machen.
Die aktuell größte Herausforderung für meine Organisation:
Seit September 2025 gibt es keine Amtsverschwiegenheit mehr, es gilt das Informationsfreiheitsgesetz. Diese Umstellung erfordert ein Umdenken und ist gerade am Anfang sehr anspruchsvoll und fordernd, da die Informationsfreiheit diametral zum Datenschutz steht. Die beiden unter einen Hut zu bringen, ist eine Herausforderung.
Ist Vorschrift immer Vorschrift?
Wenn darunter Rechtmäßigkeit verstanden wird, natürlich ja. Aber die Frage nach der Sinnhaftigkeit, der Auslegung und der Anwendbarkeit muss erlaubt sein.
Von meinen Mitarbeitern erwarte ich:
Engagement, Eigenverantwortung, Teamfähigkeit, Flexibilität, Mut und Klarheit. Und bitte auch eine Portion Humor – gemeinsam Lachen können ist mir sehr wichtig.
Digitalisierung in der Verwaltung bedeutet:
Online-Formulare, Web-Präsenz, Social Media und die Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten und Gefahren von KI.
Die Zukunftsfrage Nummer eins für die Gesellschaft:
Die rasante Entwicklung der Künstlichen Intelligenz verändert unsere Gesellschaft tiefgreifend. Umso wichtiger ist es, menschliche Werte und Fähigkeiten in Kultur, Kreativität, Sport sowie Demokratie gezielt zu fördern.
Meine wichtigsten Werte:
Familie, Freunde, Demokratie und Kultur
Entspannung in der Freizeit finde ich …
während eines Spaziergangs mit unserem Hund Erik und wenn Sturm Graz gewinnt.
Lieblingsbuch:
„Rückkehr nach Reims“ von Didier
Eribon
Lieblingsmusik:
FM4
Sehnsuchtsort:
Naxos (Strand Plaka)
Patrick Schnabl
- Geboren 1976 in Mautern
- Ausbildung:
Volksschule Mautern, Gymnasium Leoben, abgeschlossenes Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Graz und an der Università La Sapienza in Rom - Werdegang: Assistent im Europäischen Parlament, Assistent am Institut für Öffentliches Recht und Politikwissenschaft, Referent und Büroleiter in politischen Büros, seit 2012 Leiter der Abteilung 9 Kultur, Europa, Sport
Fotos: Oliver Wolf
