
Herzensprojekt macht Schule
Jenseits von Afrika: Technopark-Raaba-Geschäftsführer Hannes Schreiner und Markus Maierhofer, CEO der FIMA Industries, investieren über 200.000 Euro in zwei Schulen in Ghana. Die beiden Unternehmer über „Bildung als Schlüssel für eine bessere Zukunft“, ungeplante, aber wertvolle Medienpräsenz und eine wichtige Erkenntnis.

Hannes Schreiner
Hannes Schreiner ist Geschäftsführer des Technopark Raaba, einer Drehscheibe für Wirtschaft und Regionalentwicklung in der Steiermark. Unter seiner Leitung entwickelt sich der Technopark zu einem zukunftsweisenden Innovationsstandort, der hochwertige Lebensräume für Unternehmen schafft.
Markus Maierhofer
Markus Maierhofer ist CEO der FIMA Industries GmbH mit Sitz in Weiz. Die FIMA Industries GmbH ist auf grüne Technologien spezialisiert und entwickelt nachhaltige Lösungen für Infrastrukturprojekte, insbesondere im Bereich der Abfallwirtschaft in Afrika und Europa.



„Es fehlt am Nötigsten“
Gemeinsam mit dieser eigens gegründeten Projektgruppe wollen Schreiner und Maierhofer über 200.000 Euro investieren, um zwei öffentliche Schulen in Ghana mit jeweils 1.000 bis 1.500 Schülern zu unterstützen. „Wir wollen dort helfen, wo der Bedarf am größten ist und werden bestehende Klassenräume sanieren und die Kinder mit dem Nötigsten ausstatten – darunter Mehrzweck-Wasserflaschen, Rucksäcke und Kleidung“, so Schreiner. „Bildung ist der Schlüssel für eine bessere Zukunft, aber unter den aktuellen Bedingungen ist Lernen einfach extrem schwierig“, erklärt Maierhofer. Schreiner bestätigt: „In einer der Schulen, die wir besucht haben, lernen bis zu 130 Kinder in einem einzigen 40-Quadratmeter-Raum. In der Regenzeit müssen Schüler und Lehrer täglich ihre Schulmöbel ein- und ausräumen, weil die Klassenzimmer nicht ausreichend geschützt sind.“ Es fehle an Grundversorgung wie Schulmaterial, Sitzgelegenheiten oder an Geld für eine einfache Jause. „Der Hebel ist enorm: Mit einer Investition, die bei uns vielleicht eine einzige Schulklasse ausstatten könnte, kann man dort ganze Schulen aufbauen“, so das Duo.

Warum Ghana?
Dass ihr Engagement ausgerechnet nach Ghana führt, ist kein Zufall. Das westafrikanische Land gehört zu den am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften des Kontinents. Laut einer aktuellen Studie wird Ghanas BIP 2025 voraussichtlich um 4,3 % wachsen – eine positive Entwicklung, die jedoch nicht automatisch allen Bevölkerungsschichten zugutekommt. Gerade im Bildungssektor bestehen weiterhin enorme Herausforderungen – und genau hier setzen die zwei steirischen Unternehmer an. Für Maierhofer ist Ghana kein unbekanntes Terrain. Als Geschäftsführer der FIMA Industries ist er bereits in Afrika aktiv und realisiert nachhaltige Projekte, darunter eine 40-Millionen-Euro-Initiative zur Abfallverwertung in Nigeria. Diese Erfahrung mit Infrastrukturprojekten und die bestehenden wirtschaftlichen Verbindungen erleichtern nun auch den Einstieg in das Bildungsprojekt. Für Schreiner war das Land hingegen terra incognita: „Ghana war für mich eine neue Welt. Ich wusste, dass es anders sein würde, aber diese Extreme spürt man erst, wenn man wirklich dort ist. Eine wertvolle Erfahrung, die mich wieder einmal lehrt, worauf es im Leben wirklich ankommt“, so Schreiner, der „eigentlich keine große Medienpräsenz anstrebte, aber jetzt sind wir umso dankbarer dafür. Denn jetzt, wo das Projekt wächst und wir so viel positives Feedback bekommen, merken wir: Die Aufmerksamkeit hilft, noch mehr zu bewegen.“
Fotos: FIMA