Ein Mann mit Brille und weißem Hemd steht mit verschränkten Armen in einem hellen, mit Pflanzen gefüllten Büro. Ein großes Fenster gibt den Blick auf eine Stadtlandschaft frei, und an der Wand stehen Schreibtische, Computer und Kunstwerke.
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„Mit Demut und Mut zur positiven Veränderung“

Starke Verwaltung, starker Standort: In unserer Serie holt „SPIRIT of Styria“ Repräsentanten der Verwaltung in Stadt und Land vor den Vorhang und gibt Einblick in den Spirit der steirischen Verwaltung. Diesmal: Wolfgang Feigl, Leiter der Abteilung für Verkehrsplanung in Graz

Die wichtigste(n) Aufgabe(n) der Abteilung: Erarbeitung, Umsetzung und Ergebniskontrolle der Mobilitätsstrategie. Fachliche Bewertung und Vorbereitung für Entscheidungsträger, Ansprechstelle für sämtliche Mobilitätsthemen. Zusammenarbeit mit allen Abteilungen unter dem Dach der Stadtbaudirektion sowie aller relevanten Organisationseinheiten innerhalb des Hauses Graz. Erkennen von Trends und Austausch mit Verkehrsplanern (regional und aus dem D-A-CH-Raum). Mitarbeit an Normung und technischen Standards.

Meine zentrale Aufgabe als Abteilungsleiter: Meine Aufgabe ist es, ein Umfeld in der Abteilung zu schaffen, die eine effiziente Abwicklung der Projekte durch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewährleistet. Dazu gehören neben der technischen Ausstattung und dem Pflegen des Teamspirits auch die professionelle Zusammenarbeit mit allen Nachbarabteilungen im gesamten Haus Graz sowie Externen.

Was mir an meinem Job besonders gefällt: Die Möglichkeit, durch faktenbasierte Beratung und Ergebnisvorschau Bewährtes weiterzuentwickeln – aber auch Neues zu implementieren. Dies immer mit großer Demut vor den Mobilitäts-Grundbedürfnissen der Menschen in Graz in all ihren unterschiedlichsten Lebenslagen – aber mit großem Mut zur positiven Gesamtveränderung unserer Stadt.

Die aktuell größte Herausforderung für meine Organisation: Mit Blick auf die Budgets zum einen ein nochmaliges Nachschärfen im Sinne des unbedingt Notwendigen. Zum anderen auch der ehrliche Anspruch, möglichst viele Menschen bei Projekten der Veränderung des öffentlichen Verkehrsraums „mitzunehmen“. Hier ist es mir wichtig, über den Tellerrand zu schauen, wo dies international bereits gut gelungen ist. Wir haben dafür mittlerweile ein gutes Netzwerk in Europa an Ansprechpartnern aufbauen können. Umgekehrt wird auch Graz immer wieder gerne als Vorreiter zu manchen Themen besucht – und wir dürfen dann stolz unser Wissen weitergeben.

Kleine abstrakte Bronzeskulptur einer sitzenden menschlichen Figur, die einen Arm auf die Stirn gelegt hat. Sie steht auf einer weißen Fläche mit einem verschwommenen weißen Topf und einer grünen Pflanze im Hintergrund.
Hingucker im Büro: Die Skulptur „Optimist Pessimist“ von Carl Auböck II (steht meist auf der Position Optimist, unten) sowie die Eule „Alma“, Symbol der aktuellen Kampagne für ein besseres Miteinander im Grazer Straßenverkehr.
Ein Aufkleber zeigt einen blauen Cartoon-Vogel, der eine gelbe Sicherheitsweste mit der Aufschrift "ALMA" trägt. Über dem Vogel steht die URL "graz.at/verkehrskultur", darunter steht das Wort "GRAZ". Der Aufkleber befindet sich auf einer Holzfläche.

Ist Vorschrift immer Vorschrift? Ja.

Von meinen Mitarbeitern erwarte ich: Ein sehr hohes Maß an Eigenverantwortung, Teamgeist, Loyalität gegenüber der jeweils agierenden Politik und das Bewusstsein der hohen Verantwortung bei der Planung im öffentlichen Raum.

Was ich mir vom Gesetzgeber wünschen würde: Vereinfachungen wo möglich und nach sehr guter Analyse ein „Abrüsten“ von gegebenenfalls zu vielen Vorgaben. Auch wir Technikerinnen und Techniker können hier im Normungswesen zu einer Deregulierung beitragen.

Ein Satz, den ich nicht mehr hören kann: Jede Art von Jammerei ist mir persönlich fremd und bei anderen stets unangenehm. Mir geht es um die Analyse, das Festmachen der roten Linien und das gemeinsame Nachvorneschauen.

Ein Mann mit Brille und weißem Hemd steht mit verschränkten Armen in einem hellen, mit Pflanzen gefüllten Büro. Ein großes Fenster gibt den Blick auf eine Stadtlandschaft frei, und an der Wand stehen Schreibtische, Computer und Kunstwerke.
Wolfgang Feigl, Leiter Abteilung für Verkehrsplanung Graz

Was ich mir von der Wirtschaft wünsche: Wie an vielen Stellen zu sehen, eine Adaption an die umfangreiche Gemengelage der Zeit. Das ist die Stärke der Wirtschaft. Die Verkehrsplanung unterstützt im Sinne des Verkehrsflusses und Flächenverbrauchs – egal, um welche Verkehrsart es auch geht.

Mein größtes Ziel: Das Verkehrssystem so zu gestalten, dass möglichst viele Menschen und Güter nachhaltig und bequem von A nach B kommen können. Das gilt für den Binnenverkehr innerhalb von Graz, aber immer mehr für ganze Mobilitätsketten innerhalb der erweiterten Stadtregion. Das ist naturgemäß kein singuläres Ziel, sondern ein Prozess, den ich seit 2019 aktiv für die Stadt Graz begleiten darf.

Die Zukunftsfrage Nummer eins für die Gesellschaft: Wie gelingen Zusammenhalt und der empathische Zugang für die Sichtweise des jeweils anderen?

Meine wichtigsten Werte: Leistung und Ehrlichkeit

Entspannung in der Freizeit finde ich … überall in der Natur und auf jeder Art von Reisen.

Lieblingsbuch: „Die Hauptstadt“ von Robert Menasse. Zuletzt musste ich auch bei Klaus Eckels Buch „In meinem Kopf möchte ich nicht wohnen“ immer wieder herzlich lachen.

Lieblingsmusik: Genieße ich am liebsten im Radio von 1 bis 4, also von Ö1 bis FM4 und BBC Four.

Sehnsuchtsort: Dort, wo ich mich mit meiner Familie befinde.

Wolfgang Feigl

  • Geboren: 1975 in Graz
  • Ausbildung: Gymnasium, HTL, TU Graz (Bauingenieur), Unternehmerprüfung an der WKO
  • Werdegang: Zivilingenieurbüro, ab 2002 Traineeprogramm Land Steiermark, 2006–2019 diverse leitende Funktionen, ab 2019 Bestellung zur Leitung der Verkehrsplanung in der Stadt Graz. Zwei Auslandsaufenthalte in Brüssel: Steiermark Büro (zum Thema „Baltisch-Adriatische Eisenbahnachse“) und Europäische Kommission (Innovation und Forschung in der Mobilität)

 

Fotos: Oliver Wolf

Banner mit dem Text "trinkvergnügen" und "Über 450 Weine & Champagner einfach online bestellen." Rechts zeigt ein Foto zwei Gläser Rotwein auf einem Holztisch im Freien bei Sonnenuntergang.
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