Eine lächelnde Frau in einem weißen Kittel mit Brille steht mit verschränkten Armen vor Regalen voller Gläser und Flaschen, wahrscheinlich in einer Apotheke oder einem Reformhaus.
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Eine wohlverdiente Auszeichnung

Strahlende Siegerin unseres Online-Votings: Für die Apothekerin Christina Berger ist es die Basis des guten Zusammenlebens, andere zu behandeln, wie man selbst behandelt werden möchte. Dafür wurde sie von ihren Kunden belohnt und zur „Apothekerin des Jahres“ gewählt.

Als Christina Berger im Juni zur „Apothekerin des Monats“ gewählt wurde, erhielt sie einen Anruf, der sie besonders freute. Ihr früherer Chef aus Kärnten hatte von der Abstimmung erfahren und gratulierte ihr mit einem „Wohlverdient“ zur Auszeichnung. Dass sie sich überhaupt zur Wahl stellte, ging auf das Konto ihrer Kundinnen und Kunden. Sie waren es, die von der Aktion im Magazin „SPIRIT of Styria“ gelesen hatten und der Apothekerin mitteilten: „Machen Sie mit! Wir würden für Sie abstimmen!“

Eigentlich ist es eher das Du, das in Liezen den Ton angibt, nicht nur in der Apotheke, die Christina Berger seit April 2025 führt. Dass so viele Menschen für sie abstimmten, sei darauf zurückzuführen, dass sich das mit der Wahl im freundschaftlich vernetzten Liezen schnell herumgesprochen hatte. Auf die Frage, warum sie selbst glaubt, den Titel – nach „Apothekerin des Monats“ nun „Apothekerin des Jahres“ – verdient zu haben, antwortet sie doch recht bescheiden: „Meine Kolleginnen würden sagen, dass ich eine tolle Chefin bin, die Kunden, dass sie sich bei mir kompetent beraten fühlen und ich für ihre Bedürfnisse stets ein offenes Ohr habe.“ Zuhören, Nachfragen, Lösungen suchen und gemeinsam das Gesundwerden und vor allem das Gesundbleiben vorantreiben – so lässt sich das Erfolgsrezept der Apothekerin des Jahres beschreiben. Wobei: Die menschliche Komponente habe sie nicht auf der Universität gelernt, verrät sie. „Man verlässt das Studium mit einem ausgezeichneten Fachwissen über Wirkstoffe und Wirkmechanismen, oder dem Wissen darüber, wie Stoffe chemisch verbunden sind. Aber wie man mit Kunden umgeht, erfährt man erst in der Praxis.“ Ihre Schule des Lebens war die zuvor genannte Apotheke in Kärnten, in der sie nicht nur in viele unterschiedliche Fachbereiche schnuppern konnte, sondern auch von jenen Kunden wichtige Lektionen fürs Leben lernte, die täglich kamen, um ihre Substitutionsmedikamente abzuholen und vor Ort einzunehmen. Bis zu 30 drogenabhängige Menschen waren das pro Tag. „Die Lebensgeschichten, die ich dort zu hören bekam, haben mich noch ein Stück weiter einfühlsam gemacht. Die Schicksale, die mir diese Kunden anvertrauten, lösten in mir eine andere Sichtweise auf die Menschen aus“, erzählt Christina Berger. Diese Begegnungen warfen auch ein anderes Licht auf die Endlichkeit des Lebens, wenn die Apothekerin aus der Zeitung erfahren musste, wenn so mancher liebgewonnene Kunde seinem Leben ein Ende gesetzt hatte.

„Ich begegne Menschen mit demselben Respekt, den ich mir auch wünsche.“

Christina Berger
„Apothekerin des Jahres“
Eine rote, kreisförmige Briefmarkengrafik mit dem Text "Danke für 14.000 VOTES!" in der Mitte, dargestellt auf weißem Hintergrund.

Mit der Aktion #FIRST-SERVICE-FOR-BUSY-PEOPLE stellt das Magazin „SPIRIT of Styria“ seit Jahresbeginn ein wichtiges Thema in den Vordergrund, die Gesundheitsprävention. Inhaltlich begleitet wird der Gesundheitsschwerpunkt unter anderem von der Apothekerkammer Steiermark. Im Rahmen der Aktion konnten Leserinnen und Leser des Magazins für Ihre/n Apotheker/in des Jahres abstimmen. Insgesamt gaben über 14.000 Personen ihre Stimme ab, Christina Berger aus Liezen ging aus dem Voting als beliebteste Apothekerin der Steiermark hervor. Herzliche Gratulation!

Hohes Ethos und Zeit für jedes Anliegen

Seit jeher ist die 35-Jährige von Apotheken fasziniert. Schon als Schülerin begeisterte sie sich für diesen Raum, den stets einen Hauch von Magie umhüllt: der Geruch, die Menschen in ihren weißen Kitteln und die Tatsache, dass sie im Hintergrund Heilkräuter und Elixiere mischen konnten, die in der Lage sind, Krankheiten zu heilen. Nachdem Chemie zu einem ihrer liebsten Fächer zählte, war die Entscheidung schnell gefallen. In Graz studierte Christina Berger Pharmazie, ihr Aspirantenjahr absolvierte sie in Rottenmann, sie übersiedelte nach Kärnten, um dort zu arbeiten, und kam vor ein paar Jahren in ihre Heimat zurück, als eine Stelle in Liezen frei wurde. Gebürtig ist Christina Berger in Hall bei Admont, das Zurückkommen ins Ennstal war auch ein Herzenswunsch. Dennoch zögerte sie, als ihre Arbeitgeberin anbot, aufgrund des anstehenden Ruhestands die Apotheke zu übernehmen. Christina Bergers Sohn war zu dem Zeitpunkt erst zwei Jahre jung, die Aufgabe erschien ihr zu groß. Aus dem anfänglichen Nein wurde dennoch ein Ja, als die junge Mutter auf die Chancen blickte, die sich bieten würden. Ihr Sohn ist im Kreise der großen Familie bestens aufgehoben und betreut, mit ihm nutzt die Pharmazeutin jeden freien Moment für Ausflüge in die Natur. Sport, sommers wie winters, ist für sie ein optimaler Ausgleich. „Wir leben ja in einer Traum-Gegend, in der all das möglich ist.“ Selbst beschreibt sich die Pharmazeutin als rastlos. „Ich muss mich selbst oft einbremsen. Zu oft möchte ich alles auf einmal, und das am besten noch am selben Tag“, sagt Berger. Das können auch ihre Mitarbeiterinnen bestätigen. Doch auch sie pflegen ein hohes Ethos in Bezug auf die Kundenbetreuung. Es wird beraten und betreut, es werden die passenden Wirkstoffe gesucht, dann und wann muss gegen beängstigende Fehldiagnosen des „Dr. Google“ angekämpft und beruhigt werden. „Wir nehmen uns Zeit für jedes Anliegen. Zudem liegt uns das Thema Vorsorge besonders am Herzen, denn wir sind überzeugt: Für nahezu jedes gesundheitliche Problem ist ein Kraut gewachsen“, sagt sie schmunzelnd. Apropos: Zuletzt wandte sich Christina Berger verstärkt der Phytomedizin zu und mischt individuell und auf jeden Kunden abgestimmt Rezepturen, nachdem vor allem Kundinnen verstärkt Wirkstoffe aus der Natur nachgefragt hatten. „Schon die erste Rezeptur, die wir für eine Kundin mischten, war ein Erfolg. Sie kam am nächsten Tag zurück, um uns mitzuteilen, das Präparat sei das erste, das gegen ihre Beschwerden helfen würde“, betont die Pharmazeutin.

Dass sie eine Gabe für ihren Job besitzt, erfuhr sie in den prägenden Jahren in Kärnten. „Es gab oft Stammkunden, die nur zu mir wollen. Für mich war das schon der Punkt, an dem ich dachte: Irgendetwas mache ich wohl richtig“, sagt die Apothekerin und lacht. An eine Begegnung erinnert sie sich besonders gern: Eine Kundin kam mit einer nicht besorgniserregenden Sportverletzung, die Pharmazeutin tüftelte und fand eine wirksame Lösung für das Problem. Es war die Gattin eines Oberarztes, die noch am selben Tag Bergers Chef rückmeldete, wie ernst genommen und gut betreut sie sich bei seiner Mitarbeiterin gefühlt habe. Ein Selbstverständnis für Christina Berger. „Ich lege großen Wert darauf, Menschen – egal, ob Kundinnen, Kunden oder Kolleginnen – mit demselben Respekt zu begegnen, den ich mir auch selbst wünsche“, sagt die Pharmazeutin. „Für mich ist es ein Grundprinzip.“

Foto: Daniela Müller

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